Dienstag, 3. März 2020

Symptome von Sodbrennen, die nicht ignoriert werden dürfen



Sodbrennen ist mittlerweile schon fast zu einem Synonym geworden für allerlei Beschwerden im Verdauungstrakt. Auch aus dem Grund, weil es meist nach dem Essen auftritt und man oft denkt, man hätte scharfe Chilischoten gegessen. Das Gefühl kommt nicht von ungefähr, denn in 90 Prozent der Fälle ist tatsächlich eine Flüssigkeit daran schuld, die der ätzenden Salzsäure nicht unähnlich ist. Magensäure steigt aus dem Magen hoch in die Speiseröhre und greift dort die empfindlichen Schleimhäute an. Brennender Schmerz hinter dem Brustbein ist nur ein Symptom. Unter welchen Umständen kann Sodbrennen gefährlich werden, weil es schwerere Folgeerkrankungen auslösen kann, worauf sollten Sie unbedingt achten. Alles Wissenswerte dazu in diesem Artikel.

Die klassischen Auslöser: woher kommt Sodbrennen?

Der medizinische Ausdruck ist Reflux. Gemeint ist damit, Rückfluss. Es handelt sich um Magensäure, vermischt mit halbverdautem Speisebrei, der aus dem Magen hochsteigt. Ein stark ätzendes Gemisch, das auf die Schleimhäute der Speiseröhre eine äußerst schädigende Wirkung hat.
Die Ursache liegt in der Mehrzahl der Fälle in einem Schließmuskel, der zwischen Magen und Speiseröhre liegt und gleichsam einem Ventil, vorgekauten Speisebrei in Richtung Magen durchlässt. Wenn die Funktion dieses Muskels gestört ist, dann steigt Magensäure hoch und gelangt über die Speiseröhre manchmal sogar in die Atemwege.

Andererseits kann ein frugales Mahl am Abend, viel fettes und scharfes Essen, zu viel Alkohol und Nikotin ebenso dazu führen. Schlicht und einfach deswegen, weil der Magen überfordert ist. Deshalb hatten in den vergangenen Jahrhunderten die Damen und Herren der sogenannten feinen Gesellschaft, immer ihr Döschen mit Natron mit, das schnelle Hilfe brachte. So wie heute die Medikamente der Gruppe Antazida, die den Magen aufräumen.

Was ist Sodbrennen: unterschiedliche Symptome, ähnliche Ursachen

Sodbrennen ist nicht gleich Sodbrennen. Es ist oft nur ein Synonym für eine Reihe von indifferenten, schwer zuordenbaren Beschwerden, wie

  • mehr oder weniger starkes Brennen und Druck in der Speiseröhre, zusätzlich kommt es zu Krampfneigungen
  • Stiche von scharfen Messern
  • eine starke Halsentzündung mit Hustenreiz und Schmerzen in der ganzen Brust
  • Schmerzen hinter dem Brustbein, die auf- und abebben
  • ein Druckgefühl in der Speiseröhre
  • stechender Schmerz hinter dem Brustbein

Vorherrschend ist das stechende Gefühl, das ausgelöst wird, weil die Magensäure die Schleimhäute der Speiseröhre verätzt. Der Schmerz tritt in aller Regel nach dem Essen auf oder kommt kurz nachdem Sie eine liegende Position eingenommen haben.

Man sollte nicht vergessen, dass Reflux eine Schutzfunktion des Körpers ist. Immer wenn der Magen zu viel zu tun hat, er wegen eines überdimensionierten Mahls überfüllt ist, muss er Druck ablassen. Wenn es nur in diesen Fällen passiert, ist die Therapie einfach: weniger essen.
Ein einmal geschädigter Schließmuskel ist in aller Regel irreversibel geschädigt. In solchen Fällen hilft im Grunde nur eine radikale Änderung des Lebensstils.

Gibt es Medikamente, die gegen Sodbrennen helfen?


Bei all den genannten Beschwerden wird Ihnen Ihr Hausarzt eine medikamentöse Therapie zur Linderung empfehlen. Kurzfristig helfen sogenannte Antazida, die die Magensäure neutralisieren.
Zur langfristigen Therapie werden Protonenpumpenhemmer (PPI) / H2-Blocker verschrieben, die die Produktion der Magensäure einschränken. Es gibt auch rezeptfreie Medikamente. Beraten Sie sich auf alle Fälle mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Was ist das Gefährliche am Reflux, welche Folgeerkrankungen sind möglich?

Magensäure ist zur Verdauung der Speisen unerlässlich. Ihre zweite Funktion ist die Vernichtung von schädlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt. Wenn nun die Produktion medikamentös eingeschränkt, sie insgesamt weniger ätzend gemacht wird, dann verliert sie auch viel von diesen Schutzfunktionen und es kann zu Verdauungsstörungen kommen. Speziell der Zwölffingerdarm, der wichtige Verdauungsarbeit leistet, kann schwer geschädigt werden (Zwölffingerdarm-Geschwür).

Auf der anderen Seite ist die permanente Verätzung im Bereich der Speiseröhre ein Grund für chronische Speiseröhrenentzündung bis zum Speiseröhrenkrebs.

Harmloses Sodbrennen gibt es nicht wirklich. Keine so tollen Aussichten, wenn man die Symptome unbeachtet lässt oder allein auf die Wirkung von Medikamenten setzt. Um tatsächlich schwere 
Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine durchgängige Lebensstiländerung anzuraten.

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