Sodbrennen ist
mittlerweile schon fast zu einem Synonym geworden für allerlei Beschwerden im
Verdauungstrakt. Auch aus dem Grund, weil es meist nach dem Essen auftritt und
man oft denkt, man hätte scharfe Chilischoten gegessen. Das Gefühl kommt nicht
von ungefähr, denn in 90 Prozent der Fälle ist tatsächlich eine Flüssigkeit
daran schuld, die der ätzenden Salzsäure nicht unähnlich ist. Magensäure
steigt aus dem Magen hoch in die Speiseröhre und greift dort die empfindlichen
Schleimhäute an. Brennender Schmerz hinter dem Brustbein ist nur ein Symptom.
Unter welchen Umständen kann Sodbrennen gefährlich werden, weil es schwerere
Folgeerkrankungen auslösen kann, worauf sollten Sie unbedingt achten. Alles
Wissenswerte dazu in diesem Artikel.
Die klassischen Auslöser: woher kommt
Sodbrennen?
Der medizinische Ausdruck
ist Reflux.
Gemeint ist damit, Rückfluss. Es handelt sich um Magensäure, vermischt
mit halbverdautem Speisebrei, der aus dem Magen hochsteigt. Ein stark ätzendes
Gemisch, das auf die Schleimhäute der Speiseröhre eine äußerst
schädigende Wirkung hat.
Die Ursache liegt in der
Mehrzahl der Fälle in einem Schließmuskel, der zwischen Magen und
Speiseröhre liegt und gleichsam einem Ventil, vorgekauten Speisebrei in
Richtung Magen durchlässt. Wenn die Funktion dieses Muskels gestört ist, dann
steigt Magensäure hoch und gelangt über die Speiseröhre manchmal sogar in die
Atemwege.
Andererseits kann ein
frugales Mahl am Abend, viel fettes und scharfes Essen, zu viel Alkohol
und Nikotin ebenso dazu führen. Schlicht und einfach deswegen, weil der Magen
überfordert ist. Deshalb hatten in den vergangenen Jahrhunderten die Damen und
Herren der sogenannten feinen Gesellschaft, immer ihr Döschen mit Natron mit,
das schnelle Hilfe brachte. So wie heute die Medikamente der Gruppe Antazida,
die den Magen aufräumen.
Was ist Sodbrennen: unterschiedliche Symptome,
ähnliche Ursachen
Sodbrennen ist nicht gleich
Sodbrennen. Es ist oft nur ein Synonym für eine Reihe von indifferenten, schwer
zuordenbaren Beschwerden, wie
- mehr oder weniger starkes Brennen und Druck
in der Speiseröhre, zusätzlich kommt es zu Krampfneigungen
- Stiche von scharfen Messern
- eine starke Halsentzündung mit Hustenreiz
und Schmerzen in der ganzen Brust
- Schmerzen hinter dem Brustbein, die auf- und
abebben
- ein Druckgefühl in der Speiseröhre
- stechender Schmerz hinter dem Brustbein
Vorherrschend ist das
stechende Gefühl, das ausgelöst wird, weil die Magensäure die Schleimhäute der
Speiseröhre verätzt. Der Schmerz tritt in aller Regel nach dem Essen auf oder
kommt kurz nachdem Sie eine liegende Position eingenommen haben.
Man sollte nicht vergessen,
dass Reflux eine Schutzfunktion des Körpers ist. Immer wenn der Magen zu
viel zu tun hat, er wegen eines überdimensionierten Mahls überfüllt ist, muss
er Druck ablassen. Wenn es nur in diesen Fällen passiert, ist die Therapie
einfach: weniger essen.
Ein einmal geschädigter Schließmuskel
ist in aller Regel irreversibel geschädigt. In solchen Fällen hilft im
Grunde nur eine radikale Änderung des Lebensstils.
Gibt es Medikamente, die gegen Sodbrennen
helfen?
Bei all den genannten
Beschwerden wird Ihnen Ihr Hausarzt eine medikamentöse
Therapie zur Linderung empfehlen. Kurzfristig helfen sogenannte Antazida,
die die Magensäure neutralisieren.
Zur langfristigen Therapie
werden Protonenpumpenhemmer (PPI) / H2-Blocker verschrieben, die die Produktion
der Magensäure einschränken. Es gibt auch rezeptfreie Medikamente. Beraten Sie
sich auf alle Fälle mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Was ist das Gefährliche am Reflux, welche
Folgeerkrankungen sind möglich?
Magensäure ist zur Verdauung
der Speisen unerlässlich. Ihre zweite Funktion ist die Vernichtung von
schädlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt. Wenn nun die Produktion
medikamentös eingeschränkt, sie insgesamt weniger ätzend gemacht wird, dann
verliert sie auch viel von diesen Schutzfunktionen und es kann zu Verdauungsstörungen
kommen. Speziell der Zwölffingerdarm, der wichtige Verdauungsarbeit leistet,
kann schwer geschädigt werden (Zwölffingerdarm-Geschwür).
Auf der anderen Seite ist
die permanente Verätzung im Bereich der Speiseröhre ein Grund für chronische Speiseröhrenentzündung
bis zum Speiseröhrenkrebs.
Harmloses Sodbrennen
gibt es nicht wirklich. Keine so tollen Aussichten, wenn man die Symptome
unbeachtet lässt oder allein auf die Wirkung von Medikamenten setzt. Um
tatsächlich schwere
Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine durchgängige
Lebensstiländerung anzuraten.

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